Everlasting – Der Mann, der aus der Zeit fiel (Holly-Jane Rahlens)

Genre: Drama, Romantik, Science-Fiction
Verlag: Rohwolt (Leseprobe)
ISBN: 978-3-4992-5666-0

Seiten: 422
Originaltitel: Infinitissimo – The Man who fell through Time
Übersetzung (deutsch): Ulrike Wasel, Klaus Timmermann

Lesezeitraum: 30.10.2015 – 06.11.2015

Kurzbeschreibung des Rohwolt Verlags

Sie ist 250 Jahre vor ihm geboren. Ihre Welt ist dem Untergang geweiht. Setzt er sein Leben für sie aufs Spiel?
Man schreibt das Jahr 2264. Zweihundert Jahre nach dem Dark Winter ist das Leben von Harmonie geprägt: Die Liebe existiert zwar nicht mehr, doch die Welt ist von Gemeinsinn und Fortschritt zusammengehalten.
Finn Nordstrom, Historiker und Spezialist für die tote Sprache Deutsch, erhält den Auftrag, Tagebücher eines Mädchens aus dem Berlin des 21. Jahrhunderts zu übersetzen. Öde, findet er. Doch dann ist er zunehmend fasziniert von der jungen Frau, die quasi vor seinen Augen erwachsen wird. Kurz darauf darf er ein Virtual-Reality-Spiel testen, das in jener fernen Zeit angesiedelt ist. Zu seiner Überraschung steht er plötzlich vor der Tagebuchschreiberin – und fragt sich, was das für ein sonderbares Gefühl ist, das ihn plötzlich überkommt. Ohne es zu ahnen, wird er damit zu einem Versuchskaninchen mächtiger Wissenschaftler.

Meine Meinung zum Buch

Ich habe dieses Buch irgendwann einmal beim stöbern auf Amazon gefunden und auf meinen Wunschzettel gesetzt. Zu Weihnachten (ich glaube sogar vor zwei Jahren, bin mir aber nicht sicher) habe ich es bekommen und seitdem stand es im Schrank. Ich hatte es schon fast vergessen und neulich beim Einräumen meines neuen Bücherregals fiel es mir wieder in die Hände – zum Glück.

Ich habe dieses Buch verschlungen. Alleine heute habe ich 150 Seiten gelesen, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht, wie es endet. Den Schreibstil fand ich zu Beginn etwas holprig, kam dann aber gut rein, was zum Großteil an der fantastischen Story lag. Die Erzählweise hat mir ausgesprochen gut gefallen, vor allem der Perspektivwechsel. Leider nimmt der Titel des Buches ein bisschen was vorweg, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Die Geschichte war für mich nicht vorhersehbar, jede Seite war spannend für mich. Die Idee und die Umsetzung haben mich begeistert, das nächste Buch wird es definitiv schwer haben.

Als kleine Leseprobe möchte ich hier noch meine liebste Stelle zitieren:

„Rouge“, sagte ich leise, „was meinst du, wie hoch sind die Chancen, die große Liebe zu finden? Den Menschen zu finden, den du liebst und der dich genauso auch liebt?“

„Möchtest du eine exakt ausgerechnete mathematische Lösung?“

Ich grinste – Rouge blieb eben Rouge. „Ungefähr tut’s auch.“

„Die Chancen sind ziemlich mager. Kaum vorhanden. Vor allem hier. Aber auch schon damals.“

„Ja. Schlichtweg unerreichbar, nicht?“ Ich starrte hinauf in den tiefen schwarzen Himmel. „Genauso gut könnte man versuchen, eine Sternschnuppe mit einem Schmetterlingsnetz zu fangen.“

Wir blieben eine Weile dort sitzen, im Englischen Garten des Museums der Europäischen Kulturen, lauschten dem plätschernden Brunnen, hüllten uns in den Duft der Lilien, bewunderten die Choreographie der Sterne.

„Eins zu 285465“, erklärte Rouge.

„Hm?“ Sie hatte mich aufgeschreckt.

„Die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt 1:285465, den einen Menschen zu finden, der dir alles bedeutet und dem du alles bedeutest. Dort. Hier sind die Chancen noch viel geringer.“ Tränen standen in ihren Augen.

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